Auftragsart: Studienauftrag mit Auftrag zur Weiterbearbeitung
Zeitraum: 2010-2011
Baumanagement: Struba AG, Gais
Die Appenzeller Kantonalbank strebt einen offenen Bankbetrieb an, der sich vom früheren Schalterbetrieb wesentlich unterscheidet. Im Zentrum steht der Kontakt zum Kunden, die persönliche Beratung und eine transparente Wirkung der Räumlichkeiten. Der Umbau der Niederlassung in Oberegg setzt dieses Kundenkonzept um.
Der Skelettbau aus den 80-er Jahren mit tragenden Stützen und einem aussteifenden Betonkern wurde auf den Rohbau zurückgebaut. Zentrales Element des Entwurfs bildet eine Membrane aus vertikalen Eichenlamellen und Glasfeldern. Die Bank um einen massiven Tresorkern wird als Ganzes erlebbar gemacht. Die Membrane definiert die Kundenhalle, das Herz der Bank. Sie trennt und verbindet diese mit den angrenzenden Beratungs- und Büroräumlichkeiten. Gleichzeitig ermöglicht sie, den Grad an Transparenz zu Büro- und Besprechungsräumen entsprechend den Bedürfnissen zu steuern.
In einer späteren Umbauetappe konnten die Bankflächen erweitert werden. Zudem wurden die angrenzenden Räumlichkeiten neu als Filiale einer Versicherung umgenutzt.
Die Materialien, ein schwarzer Marmorboden, die Membrane in geölter Eiche und ein warmgrauer Stuccoputz, verleihen der Kundenhalle eine kostbare Erscheinung. Blickfang bildet die mit Messing verkleidete Kundentheke. Die angrenzenden Büroräume und Beratungszimmer sind durchwegs hell materialisiert. Grosszügige Fenster projizieren Bilder der umgebenden Landschaft in die Zimmer. Die weissen Holzverkleidungen der Wände verleihen den Räumen eine private Atmosphäre. Schliesslich wurde der bestehende Tresorraum mit den orangen Schliessfächern der Kunden mit Einbauten ergänzt. Der neue Bodenbelag, die Deckenverkleidung und die Beleuchtung bilden Teil des neuen Materialkonzeptes. Der Raum wird als eine Art Schatzkammer der Bank in die Anlage eingebunden. 2020 konnte das Bankgeschoss räumlich erweitert und Räumlichkeiten für die schweizerische Mobiliar eingebaut werden. Dabei wurden die gestalterischen Ansätze des Umbaus von 2011 weitergeführt.